18 – Die progressive Provinz

November 2017


Was passiert, wenn der Trend zur Hyper-Urbani­sierung sich wieder umdreht?
Dann enstehen neue, spannende Synthesen zwischen dem Ländlichen und dem Urbanen. Die Keimzellen dieser „Urbanen Ruralität” sind heute schon sichtbar.
Dieser Artikel ist ein Vorabdruck aus dem Zukunfts­report 2018.

Ist der ländliche Raum dem Untergang geweiht? So scheint es. Unablässig erhöht sich die Leuchtkraft der Städte. Unwiderruflich wachsen die „Schwarmstädte“, in denen Kreativität und Komplexität ein abwechslungsreiches Leben bieten. Während der Megatrend Urbanisierung Menschen, Ideen und Arbeit in die Metropolen saugt, fallen gleichzeitig ganze Landstriche der Ödnis, Frustration und Verlassenheit anheim. In den aufgelassenen ländlichen Flächen verabschiedet sich die Zukunft in eine ewige Rückständigkeit. Schulen werden geschlossen, Buslinien gekappt, ärztliche Versorgung wird eingestellt. Populismus grassiert.

Hof 780, Andelsbuch, Bregenzer Wald
© Friedrich Böhringer, via Wikimedia Commons

Aber ist wirklich alles so eindimensional und hoffnungslos?

Zum Basiswissen der Zukunftsforschung zählt auch die Erkenntnis, dass jeder Trend irgendwann einen Gegentrend erzeugt. In den nächsten Jahren wird sich deshalb die Sehnsucht in Richtung Urbanität wieder umkehren: Dörfer, Kleinstädte und Regionen können eine Renaissance erleben. In den Konzepten der Progressiven Provinz finden Beziehungsqualität und Weltoffenheit auf neue Weise zusammen – und erzeugen eine neue Vitalität des Lokalen.

Schon heute gibt es Regionen in Deutschland und Europa, die von ihrer Topografie her Provinz sind – sich aber mitten in einem vitalen Aufstieg befinden. Abgelegene Dörfer, in die plötzlich das Leben einkehrt. Denn längst verläuft der Bruch zwischen den Gewinnern und den Verlierern der Urbanisierung zwischen den Regionen. Deshalb gibt es zwei Provinzen: In der einen verkriechen sich die Bewohner in Passivität und Opfermentalität, in der anderen herrscht ein Klima der Offenheit und des Wandels. Hier hat sich eine kulturelle Urbanisierung durchgesetzt, ohne die chaotisierenden Nachteile der Großstadt in Kauf zu nehmen. Solche Orte wollen es wissen. Sie reinnovieren sich selbst.

Überall entstehen Future Regions, Modern Towns und Zukunftsdörfer – und plötzlich steigt die Bewohnerzahl wieder an!

„Agronica“ nannte der italienische Architekt Andrea Branzi einmal den von den Bedingungen der elektronischen Kommunikation umgestalteten ländlichen Raum. Aber das Internet allein kann die Verödungsgefahr nicht lösen. Dörfer, Städte, Gemeinden sind – so wie die großen Städte – soziale Organismen, die in ihrem Wesen aus Kommunikation bestehen, aus Beziehungen. Das Netz löst Verbindungsfragen, aber keine Beziehungsfragen. Deshalb ist die Frage, wie Neo-Regionen entstehen, vor allem eine Frage nach den Beziehungen der Bewohner.

Die Kraft der kooperativen Empathie

Die Sehnsucht nach der Provinz kannten schon die alten Griechen, die in ihrer Flucht vor der „Polis“ nach dem paradiesischen Land „Arkadien“ suchten. Diese Geschichte wiederholt sich bis heute immer wieder: Die Sehnsucht nach Intensität, Individualität und Selbstverwirklichung zieht die Menschen in die Stadt. Aber wenn eine Lebensbiografie in städtischer Entfremdung stockt, wenn man in einer bestimmten Lebensphase das Tempo nicht mehr halten kann, dann werden neue Pläne geschmiedet. Dann wird das kleine Haus in der Toskana gekauft, die Hütte in einem spanischen Gebirgsdorf oder am See in Schweden. Dann wird mit unendlicher Geduld der Bauernhof in Brandenburg renoviert. Dort, wo die Kinder glücklicher aufwachsen sollen als zwischen Beton und Verkehrsstress.

Solche Idyllen-Träume scheiterten oft an individuellen Überforderungen, an der Illusion von Autonomie, die oftmals ein Resultat innerer Verbitterungen ist. Die nächste urbane Exodus-Welle wird deshalb anders verlaufen: Es geht nicht um Flucht, sondern um das Ankommen. Es geht nicht um die Landlust-Apfelkuchen-Romantik, die immer nur eine städtische Halluzination ist, sondern um eine dynamische soziale Nähe, die in kleineren Lebenseinheiten besser zu finden ist. Es geht im Kern um ein neues regionales oder dörfliches Selbstbewusstsein, das auch Rückkehrer und Neuankömmlinge integrieren kann.

Während Dörfer und Kleinstädte früher versuchten, mit durchbetonierten Gewerbeparks an die urbane Welt anzuschließen, überwindet die nächste Phase der Provinzrenaissance die Topografie der Industriegesellschaft. Gerade die Wissensgesellschaft eröffnet dem Neo-Lokalen neue Märkte und Chancen, sowohl im Boom der Lebensqualität (von Biolandbau bis Gourmet-Bauernhof) als auch im menschlichen Beziehungswesen (von Gesundheits- und Therapieleistungen bis zu Sport und Naturerleben). Design, Kultur und Kunst sowie die Gastronomie können gerade in der tiefsten Provinz die entscheidende vitalisierende Rolle spielen.

Technologie ist wichtig, aber nicht alles. Im Kern der ruralen Renaissance stehen die lebendigen Beziehungen zwischen Menschen. Längst sind es nicht mehr nur Fußballvereine und freiwillige Feuerwehren, die die ländliche Zivilgesellschaft ausmachen. Längst gibt es auch Yogagruppen, Segelflugvereine, Gourmet-Vereinigungen, Unternehmer-Clubs. Kleinstädte, Dörfer und Regionen können sich selbst neu erfinden, wenn sie ihre sozialen Potenziale heben: Der Standortvorteil gegenüber der Großstadt ist die kooperative Empathie.

Die fünf Pfeiler der Progressiven Provinz

  1. Lokale Visionäre
    Die Renaissance des Ortes braucht charismatische Bürgermeister: aus den Großstädten Zurückgekehrte und Vielgereiste, die ihre Wurzeln wiederentdecken und zu Change-Agents des Ländlichen werden. Die Heimkehrer bringen Impulse (und bisweilen auch Kapital) in den Ort und verändern das Klima in Richtung Zukunft – wenn man ihnen Spielräume lässt.
  2. Transitorische Architekturen
    So idyllisch ländliche Architekturen sein können – ohne eine Spannung der Formen kann sich keine Zukunftsdynamik entwickeln. Deshalb braucht es neben dem alten Fachwerkhaus ein modernes Designgebäude, eine Schule mit Öko-Architektur, ein Brutal-Beton-Gemeindehaus oder andere „Provokationen“, die das provinzielle Idyll produktiv stören. Nicht alle Projekte werden gleich einen „Bilbao-Effekt“ erzeugen. Aber sie erzeugen eine notwendige Spannungselektrizität zwischen Tradition und Moderne im dörflichen oder kleinstädtischen Raum.
  3. Offenheit nach außen
    Auch Dörfer haben immer schon Fremde aufgenommen – und von ihnen profitiert. Fahrendes Volk brachte Waren und Ideen, reisende Knechte und Mägde prägten die Weiler des Mittelalters. In der mittelalterlichen Kleinstadt entstanden die ersten gelungenen Formen urbaner Öffentlichkeit. Weltoffenheit ist gerade für das Dorf oder die Kleinstadt existenziell: Wenn das lokale Klima von Depression und Abwehrängsten geprägt ist, kommt eine Negativspirale in Gang. Wer möchte schon dorthin, wo das Misstrauen herrscht, die Neidkultur und das Schweigen – das über Nacht in Grölen umschlagen kann?
  4. Clusterbranding und Storytelling
    Wie jeder Mensch hat jede Kleinstadt, jedes Dorf ein ganz eigenes Potenzial, einen spezifischen Charakter und ein besonderes Talent. Eine eigene Geschichte. Das kann ein bestimmtes Handwerk sein oder eine regionale Spezialität, ein Brauchtum, eine Charaktereigenschaft, ein Naturphänomen. Oder besondere Mythen und Märchen, menschliche Tragödien oder Dramen. Lokale Innovationspolitik muss, wie im modernen Marketing, dieses Unterschiedliche herausarbeiten, den „Unique Selling Point“ eines Dorfes, einer Kleinstadt oder Region. Und diesem „Geheimnis“ Sprache und Gestalt verleihen – so, dass es als Botschaft für eine bessere Zukunft dechiffrierbar wird.
  5. Selbstvertrauen
    Im Unterschied zu Nationalstolz, der immer eine gefährliche Komponente der Abwertung anderer enthält, kann Regionalstolz charmant und einladend sein. Die Liebe zur Heimat ist die Grundlage selbstbewussten Wandels. Aber diese Heimatliebe kann glokal sein: Sie muss sich nicht abgrenzen, sondern kann sich auf die ganze Welt beziehen, der man etwas Eigenes, Spezifisches hinzufügt (und eben nicht gegenüberstellt).
  6. Beispiele für Zukunftsregionen, Zukunftsdörfer, Zukunftsorte

    • Wacken – Heavy Metal’s wilde Heimat
      Es war einmal ein Generationskonflikt, der über die Parameter “Laute Musik gegen genervte reaktionäre Alte” ausgetragen wurde. Lang vorbei. Das kleine Dorf Wacken, mitten im Schleswig-Holsteinischen Plattland gelegen, ist Bespiel für eine historische Allianz der besonderen Art. Die 1.800 Einwohner lieben inzwischen (größtenteils) den Heavy-Metal-Zirkus, der einmal im Jahr für eine gute Woche über sie herfällt; besonders beliebt sind Selfies von grauen Omis mit wilden Langhaarigen.
    • Der Kitzbühel-Kufstein-Cluster
      Die Gebiete um Kufstein und Kitzbühel am Inntal-Eingang der Alpen sind ein typisches Beispiel: hier siedelt sich nicht nur “Old Money” aus den Städten an, sondern auch interessante Start-Ups und Kleinunternehmen im kreativen Sektoren, vor allem in der Gastronomie und der Kultur. In Erl bei Kufstein errichtete ein reich gewordener Ex-Kufsteiner eine futuristische Konzert-Festhalle – auch die Provinz braucht ihre Leuchtturm-Projekte.
    • Erlau, ein alter Bahnhof in Sachsen
      Das ehemalige Bahnhofsgebäude in Erlau steht unter Denkmalschutz und stand seit mehr als 20 Jahren leer – bis Studenten vor fünf Jahren auf die Idee kamen, das Gebäude zu einem „Zentrum der Generationen“ zu verwandeln.
      www.generationenbahnhof.de
    • Gersbach im Schwarzwald
      Das Dorf Gersbach im Schwarzwald hat im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ vor 13 Jahren 98 von 100 Punkten erhalten. Kein Dorf bekam jemals mehr. Nur drei Jahre später folgte die europäische Goldmedaille. Mit mehreren Projekten antworten die rund 700 Dorfbewohner auf die Herausforderungen der Zukunft. Das Ziel der kleinen Gemeinde ist sanfter Tourismus. Das örtliche Vereinsleben spielt eine große Rolle.
      www.schwarzwald-geniessen.de/de/orte/Gersbach
    • Zukunftsregion Zwickau
      18 Kommunen mit rund 122.000 Einwohnern haben sich im „Zwickauer Land“ zusammen getan und die „Zukunftsregion Zwickau“ gegründet. Unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft gestalten“ stellt sie produzierenden Betrieben eine Plattform für den Vertrieb regionaler Produkte zur Verfügung, fördert Projekte und berät.
      www.zukunftsregion-zwickau.de
    • Künstlerkolonie Dötlingen
      Die Gemeinde mit rund 6.000 Einwohnern im Oldenburger Land will wieder werden, was sie vor 100 Jahren schon einmal war: eine kleine, kreative Künstlerkolonie, wo Bremer Bürger in der Sommerfrische Erholung suchten. „Kein Museumsdorf“, wie der Bürgermeister betont, sondern eine vitale, lebenswerte Gemeinde. Dötlingen will in der ersten Liga der Künstlerdörfer mitspielen.
      www.doetlingen.de
    • Duchroth bei Mainz
      Das 600-Seelen-Weindorf in Rheinland-Pfalz liegt in einer landschaftlich schönen Gegend und mitten in einem „strukturschwachen Gebiet“:. Mehr als 20 leer stehende Scheunen, Gehöfte und Wohngebäude wurden saniert oder umgebaut. Eine Kooperation mit der Hochschule Offenbach ermöglicht es jungen Künstlern, die Landschaft der Weinbaugemeinde als Ausstellungsort zu nutzen. Das jüngste Projekt der Dorferneuerung ist ein historischer Bauernhof, der saniert und zum Künstler- und Dorftreff umgebaut wurde.
      www.duchroth.de
      www.landschaftland.de
    • Coconat, Bad Belzig
      CoWorking Spaces gehören in vielen Städten inzwischen zum Standard der digitalen Arbeitswelt. Im ländlichen Raum dagegen sind sie noch unbekannt. Der Grund liegt nahe: lediglich Schreibtische zur Verfügung zu stellen, reicht nicht aus. Entscheidend ist die Netzwerkbildung, die Stadt und Land miteinander verknüpft. „Coconat“ ist ein Projekt in Bad-Belzig, einer Gemeinde mit 11.000 Einwohnern zwischen Berlin und Leipzig. Das Projekt richtet sich an Berliner und Leipziger, die eine Auszeit von der hektischen Großstadt suchen und bietet ihnen die Möglichkeit, Arbeit und Entspannung zu verbinden.
      www.coconat-space.com
    • Hitzacker im Wendland
      Mitten auf einem Acker im ehemaligen Zonenrandgebiet im niedersächsischen Wendland entsteht ein interkulturelles Mehrgenerationendorf. Alte und junge Menschen, Deutsche und Zugewanderte, gut Situierte und weniger Wohlhabende sollen hier eine neue Heimat finden.
      zufluchtwendland.de/dorfprojekt
    • Hirschlanden: eine Brauerei bringt Leben ins Dorf
      Ein Dorf ohne Gaststätte? Die 430 Einwohner der Gemeinde Hirschlanden im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg wollten einen Ort der Begegnung und fanden ihn im historischen Rathaus. Das seit mehr als 15 Jahren leer stehende Gebäude wurde saniert und bietet heute Platz für ein Museum, einen Dorfladen und die neue Brauerei, die kleinste Zollbrauerei Deutschlands.
      hirschbraeu-hirschlanden.de
    • Gaggenau: Mehr Lebenszeit für Alle!
      Die badische Kleinstadt wird zum bürgerschaftlichen Experimentierfeld. Noch nie gab es in Deutschland einen vergleichbaren Großversuch: Um herauszufinden, wie man die Voraussetzungen für ein weiteres Jahr Lebenszeit schaffen kann, untersuchen Forscher seit zwei Jahren, was eine Stadt tun kann, damit ihre Bürger älter und glücklicher werden. Das Projekt ist auf acht Jahre angelegt und soll jedem der fast 30.000 Einwohner im Schnitt ein gutes Lebensjahr mehr bringen.
      www.gaggenau.de
    • Hochalpine Heimat-Enklaven
      Können abgelegene Bergdörfer mit neuem Leben erfüllt werden? Im Bergdorf VRIN in Graubünden, wo man zu 99 Prozent Rätoromanisch spricht, sozialisierte man in den 80er Jahren den gesamten Grund und bildete eine Reihe von Genossenschaften. Neue Gebäude in alter Holzbauweise entstanden, der Ort konnte seine Einwohnerzahl stabilisieren. Ähnlich SOGLIO, ebenfalls in Graubünden, wo allerdings italienisch gesprochen wird und der Tourismus mit 20.000 Übernachtungen pro Jahr eine größere Rolle spielt. Dort hat der Architekt Armando Ruinelli einen modernen Design-Baustil entwickelt, der auf der ursprünglichen Architektur des Ortes aufbaut. Auf diese Weise entstanden alpine Designbauten, die auch für stilbewusste Städter attraktiv sind. Ähnlich die Geschichte von VALS, wo der Architekt Peter Zumthor eine ikono­graphische THERME baute, die als Leuchtturmprojekt für den hochalpinen Design-Stil gilt.

      © Roland Zumbühl of Picswiss, via Wikimedia Commons
    • Lüneburg 2030+
      2015 hat sich die Weltgemeinschaft, die Vereinten Nationen, auf 17 Nachhaltigkeits­ziele geeinigt: die Milleniumsziele. Städte und Gemeinden spielen dabei eine zentrale Rolle. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt haben zunächst 25 Visionen für ihre Stadt von morgen entwickelt. 2018 sollen konkrete Maßnahmen („Lüneburger Lösungen“) folgen, die getestet und umgesetzt werden können. Die Themenfelder reichen dabei von der Gestaltung des Stadtlebens über Wirtschaften, kreative Kultur, Vernetzen und Versorgen bis hin zum Klimaschutz.
      www.lueneburg2030.de
    • BürgerEnergie Jena: 100 Prozent Ökostrom
      Die Energiewende wird zum Projekt der Bürgergesellschaft. Bundesweit gibt es rund 700 Energiegenossenschaften in Bürgerhand. Jena gehört zu den ältesten und ist Trendsetter. Als erste in Ostdeutschland liefert Jena zu 100 Prozent Ökostrom. Mit der Beteiligung der Bürger am kommunalen Stadtwerk steht die Energiegenossenschaft für die Demokratisierung der Energieversorgung.
      www.buergerenergie-jena.de
    • Die achtsame Region: Die Reise zum Ich
      Achtsamkeit ist im Trend. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern Achtsamkeitsseminare und -trainings an. Die neue Bewegung erreicht jetzt auch Städte und Regionen. In der Region Allgäu haben sich Hotels, Bauernhöfe, Restaurants, Gesundheitsberufe und Bäder zusammen getan und bieten ihren Einwohnern und Gästen „Alpenwellness“: nachhaltige Erholung, sanften Tourismus und Wege zu einer neuen Balance und einem gesünderen Lebensstil.
      www.allgaeu.de/achtsamkeit
    • Willkommen in Görlitz!
      Anders als in anderen Orten in Ostdeutschland, wo zum Teil Hunderte gegen geplante Gemeinschaftsunterkünfte protestierten, gab es in Görlitz keine Proteste gegen Asylbewerber. Die kleine sächsische Stadt an der Grenze zu Polen engagiert sich seit 2014 in der Integration der neuen Geflüchteten und hat Erfahrung mit Vertreibung und Flüchtlingen. Heute leben in der Stadt 157 Familien mit rund 700 Personen aus 17 Nationen.
      www.willkommensbuendnis-gr.de
    • Mehr Flüchtlinge! Das Goslarer Modell
      „Mehr Flüchtlinge nach Goslar“, forderte der Oberbürgermeister der Stadt Goslar Oliver Junk bereits im Herbst 2014. Das Modell Goslar bietet ein „Integrationsvollpaket“ für Flüchtlinge mit Bleibeperspektive. Sie erhalten Sprach- und Fortbildungskurse, Betriebspraktika und kulturelle Integration. Inzwischen gibt es ein Integrationszentrum, das von Sprach- und Kulturkursen über einen Gesundheitscheck bis zu Verkehrserziehung und Berufsorientierung alles unter einem Dach bietet.
      www.goslar.de

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