Die Paradigmen des Humanistischen Futurismus
- Humanistischer Futurismus betrachtet die Zukunft aus der Perspektive des Menschen, seiner Gewordenheit und Ganzheitlichkeit. Er ist skeptisch gegenüber technizistischen oder apokalyptischen Überzeichnungen.
- Humanistischer Futurismus glaubt an die Möglichkeit, die Zukunft bewusst zu formen.
- Technologie ist wichtig, aber nicht alles. Die Zukunft hängt nicht nur von sensationellen Innovationen, sondern elementar auch von „Soziotechniken“, humanen Kooperationsformen, von Emotionen und psychologischen Prozessen ab.
- Humanistischer Futurismus begreift Wandlungs-Prozesse in evolutionären und systemischen Denk-Modellen. Dabei geht es um das Verstehen von Komplexität jenseits von linearen und reduktionistischen Denkmustern.
- Humanistischer Futurismus ist der Versuch einer UNIVERSAL-DISZIPLIN, in der Geistes- Natur- und Systemwissenschaften neue Verbindungen eingehen. Der Evolutions-Biologe und Universal-Philosoph Edward O. Wilson spricht von der DRITTEN AUFKLÄRUNG (The Third Enligthment):
„Contrary to the common belief, the Humanities are not distinct from science. Each permeates the other. No matter how distant phenomena addressed by the scientific method may seem – all scientific knowledge must be processed by the human brain. The act of discovery is completely a human story.“
„Entgegen eines weit verbreiteten Glaubens sind die Geisteswissenschaften nicht klar von den Naturwissenschaften abgegrenzt. Wie entfernt Phänomene, die mit naturwissenschaftlichen Methoden dargestellt werden, auch erscheinen mögen – alle Erkenntnisse müssen durch den menschlichen Geist prozessiert werden. Der Akt der Entdeckung ist eine vollkommen menschliche Geschichte.“
(Edward O. Wilson, The Origins of Creativity“ S. 186). - Der Blick auf die Zukunft schließt die Reflexion der inneren Erwartungsmuster ein. Es geht immer auch um Selbstbefragung: Wer sind wir? Was können wir erkennen? Wo irren wir – aus welchen Gründen?
- Humanistischer Futurismus unterscheidet zwischen der ZUKUNFT als Vorstellung und Fiktion und dem ZUKÜNFTIGEN als dem Möglichkeitspotential der Verbesserung.
- Wer die Zukunft verstehen will, muss die leisen Töne hören, nicht den Lärm.
- Zukunft entsteht, wenn neue Denkweisen entstehen, in denen wir unserer kognitiven Verengungen überschreiten. Wir nutzen PROGNOSEN (von „Pro-Gnosis“ = Voraus-Schöpfung“), um Denkweisen für bessere Zukunft zu ermöglichen.