Humanistischer Futurismus

Die 10 Paradigmen des Humanistischen Futurismus

  1. Humanistischer Futurismus betrachtet die Zukunft aus der Perspektive des Menschen, seiner Gewordenheit und Ganzheitlichkeit. Er ist skeptisch gegenüber technizistischen oder apokalyptischen Überzeichnungen.
  2. Humanistischer Futurismus glaubt an die Möglichkeit, die Zukunft bewusst zu formen.
  3. Technologie ist wichtig, aber nicht alles. Die Zukunft hängt nicht nur von sensationellen Innovationen, sondern elementar auch von „Soziotechniken“, humanen Kooperationsformen, von Emotionen und psychologischen Prozessen ab.
  4. Humanistischer Futurismus begreift Wandlungs-Prozesse in evolutionären und systemischen Denk-Modellen. Dabei geht es um das Verstehen von Komplexität jenseits von linearen und reduktionistischen Denkmustern.
  5. Humanistischer Futurismus ist der Versuch einer UNIVERSAL-DISZIPLIN, in der Geistes- Natur- und Systemwissenschaften neue Verbindungen eingehen. Der Evolutions-Biologe und Universal-Philosoph Edward O. Wilson spricht von der DRITTEN AUFKLÄRUNG (The Third Enligthment):

    „Contrary to the common belief, the Humanities are not distinct from science. Each permeates the other. No matter how distant phenomena addressed by the scientific method may seem – all scientific knowledge must be processed by the human brain. The act of discovery is completely a human story.“

    „Entgegen eines weit verbreiteten Glaubens sind die Geisteswissenschaften nicht klar von den Naturwissenschaften abgegrenzt. Wie entfernt Phänomene, die mit naturwissenschaftlichen Methoden dargestellt werden, auch erscheinen mögen – alle Erkenntnisse müssen durch den menschlichen Geist prozessiert werden. Der Akt der Entdeckung ist eine vollkommen menschliche Geschichte.“
    (Edward O. Wilson, The Origins of Creativity“ S. 186).

  6. Der Blick auf die Zukunft schließt die Reflexion der inneren Erwartungsmuster ein. Es geht immer auch um Selbstbefragung: Wer sind wir? Was können wir erkennen? Wo irren wir – aus welchen Gründen?
  7. Humanistischer Futurismus unterscheidet zwischen der ZUKUNFT als Vorstellung und Fiktion und dem ZUKÜNFTIGEN als dem Möglichkeitspotential der Verbesserung.
  8. Wer die Zukunft verstehen will, muss die leisen Töne hören, nicht den Lärm.
  9. Zukunft entsteht, wenn neue Denkweisen entstehen, in denen wir unserer kognitiven Verengungen überschreiten. Wir nutzen PROGNOSEN (von „Pro-Gnosis“ = Voraus-Schöpfung“), um Denkweisen für bessere Zukunft zu ermöglichen.