46 – Das Apokalypse-Paradox

Wie kommt es, dass wir uns schrecklich vor der Zukunft fürchten – und uns dabei gleichzeitig so furchtbar wohlfühlen?

Die Welt ist kaputt. Verdorben. Auf direktem Weg zum Abgrund. Die Zukunft hat sich endgültig verabschiedet, nichts wird besser, alles nur schlechter. Global Warming. Neue Seuchen. Trump. Brexit. Europa fällt auseinander. Soziale Spaltung. Flüchtlingsströme. Kriege. So geht das Stakkato der Medien, und so berichtet es uns das Gemurmel der öffentlichen Meinung rund um die Uhr. Wer an dieser Weltsicht zweifelt, macht sich irgendwie verdächtig. Es kann sich nur um Verharmlosung handeln, oder schlichte Naivität.

80 Prozent der Deutschen fürchten sich vor der Zukunft. Sie glauben, dass „die Zukunft auf jeden Fall schlechter wird als die Gegenwart”, und dass unsere Kinder es schlechter haben werden als wir selbst. Das ist kein ausschließlich deutsches Phänomen, aber hierzulande besonders stark ausgeprägt.

Gleichzeitig jedoch – und das ist des eigentlich Absurde – bezeichnen sich 80 Prozent der Deutschen als glücklich oder sehr glücklich. Ein Wert, der in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen ist.

Wie kann das sein? Wie kann man gleichzeitig vom Schlimmsten ausgehen, die Zukunft verloren geben und sich dabei glücklich fühlen?

Wie kommt es, dass wir mitten in einem historisch einmaligen Wohlstand so von Ängsten gepeinigt sind, dass wir diesen Wohlstand weder genießen noch in Richtung auf eine nachhaltigere Welt weiterentwickeln können?

Ich habe diesen paradoxen Effekt einmal »Apokalyptisches Cocooning« genannt. Oder ein bisschen bösartig »Doomsday-Spießertum«. Fragt man Menschen nach dem RADIUS ihrer Ängste, wird diese Bezeichnung noch ein bisschen deutlicher. In der Familie, im Freundeskreis, in der unmittelbaren Naherfahrung (Stadt, Gemeinde, Region) fühlen sich die Menschen überwiegend optimistisch. Es ist ziemlich gut hier in Bayern, Zittau, selbst in Kreuzberg oder Bremerhaven. Ja, klar, kleine Probleme gibt es immer, aber das sind UNSERE Probleme. Und wie geht es dem Land, Deutschland? Alles verdorben und korrupt. Europa? Am Rande des Abgrunds. Die Welt, die Erde? Demnächst geht es zu Ende, ganz gewiss…

Wenn man nach dem Zustand der Galaxie fragen würde, hieße es wahrscheinlich nicht „unendliche Weiten”. Sondern „überall nur Schwarze Löcher”!

Von der Unmöglichkeit des Positiven

Seit vielen Jahren nutze ich auf meinen Vorträgen den »Global Ignorance Test«. Dieser wunderbare Multiple-Choice-Test, prüft unser Wissen über die großen globalen Trends. Erfunden wurde er vom 2017 verstorbenen Hans Rosling, einem Gesundheits- und Weltstatistiker, der uns das wunderbare Datensystem Gapminder hinterlassen hat, mit dem sich die globale Entwicklung in ihren Zusammenhängen verstehen lässt. Der Test beinhaltet zum Beispiel Fragen wie diese:

  • Wie hoch ist die mittlere globale Lebenserwartung?
  • Wie hoch ist heute die Anzahl der Analphabeten auf dem Planeten – 40, 30 oder 20 Prozent?
  • Wie viele Kinder weltweit sind gegen Masern geimpft – 20, 50 oder 80 Prozent?
  • Hat sich der Anteil der in bitterer Armut Lebenden auf der Erde global seit 1970 gedrittelt, halbiert oder verdoppelt?
  • Wo ist die Geburtenrate höher – in den christlichen oder den islamischen Ländern?
  • Wann war die friedlichste Epoche der Menschheit?

Die Antworten lauten: 70 Jahre/ 20 Prozent/80 Prozent/gedrittelt/gleich/heute.

Immer, wenn ich den Test mit dem Publikum durchführe, entsteht eine seltsame Schockstarre. Wenn klar wird, wie über-negativ man die globalen Trends eingeschätzt hat – die richtigen Antworten liegen fast immer unter 10 Prozent – knirscht es im seelischen Gebälk. Ein kleiner Teil der Zuhörer ist dann wirklich verblüfft und erleichtert, ja geradezu euphorisiert – er fühlt sich befreit. Zwei Drittel des Auditoriums geht jedoch in eine Art Verweigerungs-Trance. Viele sind richtig sauer, angefressen, sie empfinden eine unterschwellige Wut. Entweder glauben sie, ich bin ein Scharlatan und habe die Daten nur erfunden. Oder sie suchen nach Möglichkeiten, nachzuweisen, dass das vielleicht »irgendwie« stimmen mag. Aber trotzdem eine Sauerei ist. Was ist mit den Flüchtlingen in den Schlauchbooten? Den Kindern in Somalia? Den sterbenden Gletschern und Insekten?

Es ist wahnsinnig schwer, langfristige graduelle Verbesserungen positiv zu bewerten, ja sie überhaupt wahrzunehmen. Good News are Bad News. Warum?

Das erste Problem liegt an der speziellen Konstruktion unseres Hirns, das Wirklichkeit immer nur in Narrationen, konkreten Geschichten beschreiben kann. Jedes Bild eines sterbenden Kindes ist viel stärker, als eine Statistik, die den Rückgang der Kindersterblichkeit beweist. Jede konkrete Katastrophe überschreibt alle verhinderten oder vermiedenen Katastrophen. Wenn ein Flugzeug abstürzt, produzieren die entsetzlichen Bilder ein tiefe Markierung in unserem Gedächtnis. Die mehr als 20.000 Verkehrsflugzeuge die wunderbarerweise mit erstaunlicher Sicherheit jeden Tag landen und starten, werden sozusagen ausgelöscht.
Wie viele Flugzeuge gibt es auf der Welt

„Nichts ist so unsichtbar wie das Gelungene”, sagte einst die Physikerin Marie Curie.

Erstaunlich ist aber auch, wie hartnäckig Menschen an negativen Narrationen festhalten, ja regelrecht an ihnen klammern, wenn es neue Informationen gibt. Die Idee der »Bevölkerungsexplosion« zum Beispiel, ein Dauermantra der Kulturpessimisten von rechts bis grün, hält sich hartnäckig in den Köpfen, obwohl die Geburtenraten weltweit rapide zurückgehen und die Weltbevölkerung noch in diesem Jahrhundert wieder sinken wird. Wir werden kaum mehr als zehn Milliarden Menschen im »Human Peak« sein, und diese Anzahl von Menschen kann die Erde selbst mit den heutigen Nahrungserzeugungen ernähren.

Ähnlich ist es mit der Entwicklung der Gewalt. Wie viele Morde gibt es jedes Jahr in der Bundesrepublik Deutschland? Die mittlere Schätzung lautet: 2500.
Es sind 386 (2018). Davon sind drei Viertel tragische Morde im familiären Umfeld, die man noch nicht einmal im TATORT sehen möchte.
Mordopfer in Deutschland

Die Starre, mit der wir auf Annahmen beharren, die »negativ falsch« sind, liegt an dem, was die Psychologen »Confirmation Bias« nennen. Unser Hirn arbeitet strukturkonvervativ, wenn nicht reaktionär.

Wenn wir einmal an bestimmte generelle Negativ-Entwicklungen glauben, fräst sich diese Vorstellung sozusagen ins Hirn ein. Sie wird zur Identität. Wir selektieren dann in unserer Wahrnehmung nur noch jene Informationen, die unsere Befürchtung bestätigen. Dabei entsteht oft das, was man Untergangsstolz nennen könnte. Wer die Apokalypse vertritt, den unweigerlichen Niedergang von Diesem und Jenem, der verfügt über einen großen Hammer, mit dem sich viele Nägel einschlagen lassen. Deshalb sitzen die düsteren Herren des Weltuntergangs bei allen Talkshows immer in der ersten Reihe, in der Gestalt von »Experten«. Sie wirken kompetent, weil sie immer alles schon schlechter wissen und dadurch eine Sicherheit suggerieren, die der offene Mensch nie haben kann. Auf diese Weise entstehen regelrechte Superstars der Negativität, wie etwa Thilo Sarrazin, der die Islamisierung des Westens salon- und hassfähig machte und die erste Phase des medialen Populismus einläutete.

Der Negativitätsbedarf oder die Kraft des Schlechten

Um das apokalyptische Paradox tiefer zu verstehen, müssen wir lernen, Negativität als eine Art NACHFRAGE zu begreifen – als Resultat eines inneren und eines äusseren, eines gesellschaftlichen und mentalen Bedarfs.

Der größte Negativitätsbedarf besteht zweifelsohne in den Medien. Schon in der alten Zeitungs- und Fernsehwelt galt die Regel „Bad news are good news”. Das Internet hat in den letzten Jahrzehnten die Anzahl der Kanäle, Sender und Empfänger nun fast ins unendliche ausgedehnt. Dadurch ist ein gnadenloser Kampf um die wahre Knappheits-Ressource unserer Zeit entstanden: Menschliche Aufmerksamkeit. Das mediale System (nicht unbedingt das einzelne Medium) muss die Reize ständig steigern, immer neue Notlagen, Skandale und Katastrophen (er)finden, um das Publikum bei der Stange beziehungsweise beim Klick zu halten. Dabei verbündet es sich mit immer kleinen Minderheiten, die ihre Unzufriedenheit oder Aversion äußern und verstärkt deren Weltdeutungen ins Übergroße.

Viele Medien verlieren dabei ihre Fähigkeit, zwischen Gruppen und Öffentlichkeiten vermitteln zu können – ihre ursprüngliche gesellschaftsbildende Funktion. Sie mutieren zu Reiz- und Aufmerksamkeits-Maschinen, deren Wirklichkeit sich immer mehr von der Realität abkoppelt und uns 24 Stunden am Tag in einen Erregungskokon einspinnt.

Der Erfolg des medialen »Immerschlimmerismus« ließe sich jedoch nicht erklären ohne unser aller Kollaboration.

In ihrem Buch The Power of Bad: How the Negativity Effect Rules Us and How We Can Rule It dechiffrieren zwei Kognitionspsychologen, John Tierney und Roy Baumeister, den Negativitäts-Effekt, der uns die Welt sozusagen a priori schlechtmacht. Das menschliche Hirn interessiert sich etwa viermal so viel für das Negative wie für das Positive. Wir sind »minusverzerrt«, magisch angezogen von allem, was Bedrohung verheißt. Eine Kakerlake in einer leckeren Suppe verdirbt die Suppe. Aber keine Suppe kann einen Haufen Kakerlaken lecker machen. Wir nehmen Gefahren ungleich deutlicher, plastischer, erregender wahr als Signale der Lösung und der Sicherheit.

„Um zu überleben, muss das Leben jeden Tag gewinnen. Der Tod hingegen muss nur einmal gewinnen. Ein winziger Fehler, eine Fehlkalkulation, kann alle unsere Erfolge auslöschen. Die Negativitäts-Bias ist ADAPTIV, ein Ausdruck, den Biologen für eine Eigenschaft nutzen, die die Chancen für das Überleben eines Individuums oder eine Gruppe erhöhen. In der Savanne, wo unsere Ur-Vorfahren als Jäger und Sammler lebten, waren diejenigen im Überlebensvorteil, die mehr Sorgfalt darauf verwandten, giftige Beeren zu identifizieren, als die leckeren zu genießen. Die Erfolgreichen waren mehr alarmiert von gefährlichen Löwen als angezogen von leckeren Gazellen. Die Freundlichkeit eines Mitmenschen zu schätzen war keine Frage von Leben oder Tod, aber eine Feindseligkeit zu übersehen konnte zum Auslöschen der ganzen Gruppe führen.(S.11).

»Negativity Bias« ist also letztlich etwas ganz Natürliches. Wir sind die genetischen Nachfahren der Vorsichtigen, der Nervösen, der Ängstlichen. Was in der Savanne unserer Urväter und -mütter nützlich war, kann in unserer modernen Welt jedoch das Gegenteil bewirken. Unser Hang zum Beispiel, möglichst viel zu essen, wenn der Tisch voll ist – man kann ja nie wissen, wann wieder was kommt! – führt angesichts übervoller Supermarktregale und hochkalorischem Industrie-Food zu epidemischen Übergewicht. Unsere natürliche Neugier, die dem Überlebenswillen entstammt, wird zur Erregungsfalle, wenn wir uns rund um die Uhr CLICKBAITEN lassen.

Dagegen helfen nur Formen weiser Ignoranz. Oder wissender Gelassenheit. MEDIALE EMANZIPATION wird das große Bildungsprojekt der kommenden Dekaden. Es wird ein schwieriges Projekt, denn es ist ohne höhere Selbst-Kompetenz, ohne die Verachtsamung des eigenen Innenlebens, nicht zu haben.

Possibilismus als Zukunfts-Heilung

Meine Zuversicht, dass diese Negativ-Spirale, die uns ja nicht nur die Laune, sondern auch die ZUKUNFT verdirbt, überwunden werden kann, liegt in der Tatsache begründet, dass Menschen immer auch Hoffnungswesen sind. So ängstlich und reaktionär wir auch in die Welt schauen – die Sehnsucht nach dem Besseren, die Vitalität des Kreativen, lässt sich nie ganz unterdrücken.

Wie sagte Mark Twain so schön? „Ich habe schon viele Katastrophen überlebt, die meisten haben nicht stattgefunden.”

Nach den Erkenntnissen der Positiven Psychologie, die auch Tierney und Baumeister vertreten, basiert unsere innere Zukunftsfähigkeit – unsere HOFFUNGSKOMPETENZ – auf der „Eins-zu Vier-Regel”. Paare bleiben glücklich zusammen, wenn die Erfahrungen zwischen den Partnern mindestens vier POSITIVE Zuwendungen im Verhältnis zu EINEM Konflikterleben enthalten. Diese Daumenregel der Liebe zieht sich über alle menschlichen Verhaltens- und Erlebensweisen. Sie betrifft unser Arbeitsleben ebenso wie unser Familienglück, unsere Alltäglichkeit wie die Zukunft des Ökologischen. Negativität ist auf Dauer nicht NACHHALTIG, sie ist lebensfeindlich und das macht sie instabil. Auch Trumps Tage sind gezählt, man kann die Uhr schon ticken hören.

Erst dadurch, dass man sich dem Positiven ZUWENDET, merkt man oft, dass es existiert. Wenn wir uns in der konkreten Wirklichkeit bewegen, mit anderen Menschen in Verbindung und Beziehung geraten, realisieren wir, dass die Welt weder ein Sündenpfuhl noch am Rand des Untergangs ist. Und dass WIR SELBST etwas damit zu tun haben, ob das Positive entsteht. Deshalb lohnt es sich, sich im Kleinen eine Ahnung zu gewinnen, was auch im Großen gelingen kann. Wenn ich in meiner Gemeinde / meinem Stadtteil / meiner Familie sozial INNOVATIV bin, sieht auch der weitere Horizont ganz anders aus. Auch anderswo gibt es Menschen, die sich für das Bessere engagieren. Anfangs reibt man sich überrascht die Augen: Wie kann das sein, dass gar nicht alles so verseucht, verderbt, apokalyptisch ist? Dass die Welt so erstaunlich schön ist, auch wenn das Schreckliche existiert?

Ich nenne diese Haltung, in der wir uns vom Destruktiven zum Konstruktiven wenden, den Possibilismus. Das hat nichts mit »Optimismus« zu tun – der huldigt oftmals nur der Ignoranz.

Possibilismus fußt auf der Gewissheit, dass auch etwas anderes MÖGLICH ist als das Befürchtete. Dass es sehr wahrscheinlich ANDERS kommt, als unser Befürchtungshirn es uns weismachen will. Possibilismus ist eine ALLOKATION unseres inneren konstruktiven Seins. Eine Entscheidung für die Zukunft.

Nehmen wir als Beispiel die große Herausforderung unserer Tage:

Klima-Possibilismus

Acht Regeln für einen zukunftsgerichteten Umgang mit Global Warming

  1. Die globale Erwärmung ist ein Fakt. Es gilt also, das Phänomen als Problem anzuerkennen und sich un-hysterisch damit zu beschäftigen, wie DEKARBONISIERUNG stattfinden kann. Das heißt zunächst, das Jammern, Beschuldigen und Überzeichnen einzustellen und es für MÖGLICH zu halten, dass wir das Problem MODERIEREN können. Es heißt auch, anzuerkennen was fossile Technologien in der Vergangenheit für die Wohlstandsentwicklung der Menschheit getan haben.
  2. Die Fähigkeiten des Einzelnen im Kampf gegen die Atmosphärenerwärmung sind beschränkt. Individuelle Verzichts-Strategien führen jedoch meistens zu verblüffender Erfahrung von STEIGERUNG der eigenen Lebensqualität. Einzelne Verzichtsstrategien sind jedoch allein nicht in der Lage, größere Wirkungen zu erzeugen. Diese entstehen nur durch die KOOPERATION und INTEGRATION staatlicher, wirtschaftlicher, technologischer UND individueller Strategien. Dazu benötigt es eines KULTURWANDELS in Richtung auf ganzheitliches Denken.
  3. Klima-Widerstand beginnt damit, Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung heißt, ein Problem nicht ständig ins Abstrakte zu delegieren. Es nutzt wenig, immer nur den »Kapitalismus« oder den »Neoliberalismus«, »die Politiker«, »Trump« oder »den dummen Konsum-Menschen, der zu blöd ist« zu beschimpfen. Ideologische Klimaleugner werden in ihren Wirksamkeiten überschätzt; es lohnt sich, sie zu ignorieren. Lokale und regionale Strategien sind hingegen sehr wirksam, weil sie einen Spill-Off-Effekt erzeugen und als Vorbild für das Gelungene dienen.
  4. Jonathan Franzen hat Recht, wenn er sagt, dass der Klimawandel inzwischen unvermeidlich ist. Das beinhaltet aber keine fatalistische Haltung. Denn WIE WEIT die Temperatur steigen wird, ist einerseits ungewiss, andererseits probabilistisch voraussagbar. Extreme Verläufe der Klimaerwärmung, wie sie heute in den Medien bevorzugt werden, sind möglich, aber nicht wahrscheinlich. Die wahrscheinlichste Variante ist eine Erderwärmung um etwas mehr als 2 Grad, was eine starke Veränderung bedeutet, aber nicht unbedingt eine Mega-Katastrophe. Menschen können mit Umweltveränderungen umgehen, zumal wir heute bessere technische und organisatorische Voraussetzungen für globale Krisenbewältigung haben als unsere Vorfahren.
  5. Greta Thunberg darf und muss Angst machen, um das Thema zu vitalisieren. Ihre Sympathisanten, und die GESAMTE Klimabewegung, sollten sich jedoch nicht auf Angststrategien, sondern auf Möglichkeitsszenarien konzentrieren.
  6. Menschen sind durchaus fähig, miteinander zu kooperieren, um Katastrophen zu verhindern. Das zeigt die Verhinderung des Ozonlochs, das Schützen der Wale, die Nichtkatastrophierung von AIDS und die Entwicklung supranationaler Organisationen, der Wirksamkeit grösser ist als in der öffentlichen Wahrnehmung verankert ist.
  7. Dekarbonisierung kann sexy und cool sein, sie braucht die Hilfe der Architektur, des modernen Designs und der genuinen menschlichen Kreativität, um attraktiv zu werden. Ökologie braucht eine neue Farbe, die sie aus der Verzichts- und Schuldlogik befreit. Dies nenne ich die BLAUE Ökologie, eine Ökologie der Fülle, der Schönheit und der Erweiterung von Möglichkeiten.
  8. Wir sind nicht am Anfang. Es gibt in der Transformation zu einer postfossilen Welt längst eine Menge Erfolge, die im Rauschen des Negativen allerdings unsichtbar bleiben. Diese Boten der Zukunft sichtbar zu machen, ist die Aufgabe des Zukunftsforschers. Also von uns allen.

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